Open Science Grundsätze
Das Potenzial von Open Science lässt sich nur dann vollständig ausschöpfen, wenn dieser Ansatz weltweit zu einem integralen Bestandteil der Forschungspraxis wird.
Die Open Science Grundsätze richten sich an alle Universitätsangehörigen, die Forschung und/oder Lehre betreiben beziehungsweise unterstützen. Die Universität zu Köln empfiehlt nachdrücklich, die hier dargelegten Grundsätze umzusetzen und wissenschaftliche Leistungen – beispielsweise Publikationen, Forschungsdaten, Codes oder Lehr- und Lernmaterialien – so weit als möglich - öffentlich zugänglich zumachen. Dabei werden spezifische Anforderungen und einschränkende Rahmenbedingungen der verschiedenen Wissenschaftsdisziplinen berücksichtigt.
Universität zu Köln (2023): Open Science Grundsätze.
Offener Forschungsprozess / Open Research
Der freie und öffentliche Zugang zum Forschungsprozess erhöht dessen Transparenz und Glaubwürdigkeit und kann auch die Effektivität und Qualität zukünftiger Prozesse bedeutend verbessern.
- Die UzK empfiehlt deshalb Offenheit in allen Phasen eines Forschungsprojekts. In einigen Disziplinen haben sich hierzu bereits die Praktiken der Vorabregistrierung (Präregistrierung), der Vorabpublikation der Methodologie inkl. Peer Review (Registered Reports) und der Vorabpublikation (Preprint) etabliert.
- Die UzK ermutigt außerdem zur Veröffentlichung von Nullresultaten und der Anerkennung derartiger Forschungsleistungen, da sie ganz wesentlich zum Forschungsstand beitragen.
Der Kulturwandel zu Open Science erfordert darüber hinaus einen offenen Umgang mit Fehlern in Forschungs- und Lehrprozessen, welche immer Teil menschlichen Handelns und Lernens sind.
- Die UzK fordert daher ihre Mitglieder zu einer transparenten und toleranten Fehlerkultur sowie dem Abwenden einer Schuldkultur auf.
Offener Zugang zu Publikationen / Open Access
- Die UzK empfiehlt ihren Angehörigen, sämtliche wissenschaftliche Leistungen Open Access zu veröffentlichen, sofern Ihnen und der UzK dadurch keine Nachteile entstehen
- Die UzK empfiehlt, dass Forschende gemäß disziplinärer Gepflogenheiten ihre eingereichten Manuskripte auf anerkannten Preprint-Servern zur Verfügung stellen.
- Die UzK unterstützt Open Access strukturell (z.B. durch den Betrieb von Repositorien und Open Access Zeitschriften) und mit finanziellen und administrativen Ressourcen.
FAIRer bzw. offener Zugang zu Forschungsdaten / Open Data
- Die UzK macht sich den Grundsatz der Europäischen Kommission “as open as possible, as closed as necessary“ zu eigen und orientiert sich dabei an den Leitlinien zur Guten Wissenschaftlichen Praxis (GWP) der UzK zur Herstellung von öffentlichem Zugang zu Forschungsergebnissen.
- Die UzK empfiehlt im Sinne der Nachhaltigkeit die aktive Nutzung vorhandener, qualitativ hochwertiger Forschungsdaten aus vertrauenswürdigen Repositorien.
Offene Computerprogramme / Open Research Software & Open Code
- Die UzK empfiehlt die Nutzung von offener Software, wenn diese in qualitativ hochwertiger und sicherer Form zur Verfügung steht.
- Proprietäre Datenformate sollen im Sinne der Interoperabilität und langfristigen Verfügbarkeit vermieden werden.
- Die UzK legt ihren Forschenden nahe, dass von ihnen entwickelte Skripte und Programme, wann immer möglich, unter geeigneten Open-Source-Lizenzen zur Verfügung gestellt werden.
Offene Lehr- und Lernmaterialien / Open Educational Resources (OER)
- Die UzK befürwortet die Nutzung und Erstellung von OER durch ihre Lehrenden und weist darauf hin, dass auch bei der Verwendung gemeinfreier oder offener Lizenzen nicht die Notwendigkeit entfällt, Rechte der an OER Resourcen beteiligten Urheber:innen zu analysieren und passende Vereinbarungen zur weiteren Nutzung von Lern-, Lehr- und Forschungsmaterialien einzugehen.
- Die Universität ist Mitbetreiberin des vom Land geförderten OER-Portals ORCA.nrw (Open Resources Campus NRW) und bietet Beratungsangebote zu OER an. Lehrenden wird empfohlen, sich regelmäßig über diese Angebote zu informieren.